Wer schon etwas mehr Erfahrung in der Bienenhaltung hat, möchte sich gerne auch an die gezielte Aufzucht junger Königinnen wagen. Zu diesem Schritt kann man die Imkerin und den Imker nur beglückwünschen! Denn bei der Zucht lernen die Imker sehr viel über das besondere Wesen der Bienen! Allerdings bleibt das Züchten immer ein Abenteuer, d essen Ausgang auch frustrierend sein kann. Doch aus den Fehlern kann man bekanntlich lernen!
Jeder Imker braucht von Zeit zu Zeit neue, junge Königinnen zur Ergänzung, manchmal auch zur Verbesserung der eigenen Wirtschaftsvölker. Wer diese qualifizierten Königinnen nicht bei einem Züchter kaufen will, muss selber züchten! Doch dazu muss er einiges beachten.
Achtung!
- Die Aufzucht ist nur in den Monaten Mai und Juni möglich, da das Bienenvolk dann seinem Entwicklungshöhepunkt entgegen strebt
(und auch gerne schwärmen will).
- Nur in diesen Monaten stehen auch genügend starke Drohnen für die Befruchtung der jungen Königinnen zur Verfügung.
- Qualitativ hochwertige Jungköniginnen müssen entsprechend gute Erbanlagen von der Bienen-Mutter mitbringen.
Der Züchter muss also ganz besonders darauf achten, die Larven (Zuchtstoff) nur von Völkern zu beziehen, die ihre
Qualität schon bewiesen haben. Das können eigene, besonders gute Völker sein. Meist werden es jedoch spezielle Zuchtvölker
sein, die von Zuchtverbänden getestet (gekört) sind
.
Die folgenden Eigenschaften werden dabei besonders hoch bewertet:
Honigsammelleistung möglichst überdurchschnittlich
- friedfertiger Charakter, geringe Stechlust
- Wabenstetigkeit, soll auch bei kleinen Störungen auf der Wabe bleiben,
- geringe Neigung zum Schwärmen,
- neuderdings auch von besonderer Bedeutung: Krankheitsresistenz und Widerstand gegen Parasiten.
Zuchtmethoden:
Alle Zuchtmethoden richten sich im Grunde nach dem natürlichen Ablauf, den die Völker einhalten, wenn sie selbst neue Königinnen heranziehen, weil sie neue Völker durch das Schwärmen bilden wollen oder weil die bisherige Königin nicht mehr ihren Bedürfnissen entspricht (z.B. nicht mehr ausreichend Stifte legt) und durch eine junge Königin abgelöst werden soll.
Die imkerlichen Eingriffe sind durch die Entwicklungszeiten der Königin festgelegt und müssen deshalb nach einem strengen Terminplan ablaufen:
- Zum Umlarven soll die Zuchtmade nicht älter als 1 ½ Tage sein.
- Die Zellen werden am 6. bzw. 12. Tag gekäfigt.
- Am 13. Tag schlüpfen die Königinnen.
- Am 14. Tag werden Begattungsvölkchen gebildet.
- Am 17. Tag findet der Umzug auf eine Belegstelle statt (falls vorgesehen).
Für die Zucht wurden mehrere Varianten entwickelt, hier 3 Beispiele: